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Erfahrungen mit Schneeschuhen MSR Revo Ascent

6. März 2018 5 Kommentare

Nach vielen Jahren der Erfahrungen mit Schneeschuhen „MSR Lightning Ascent“ (siehe meine Berichte dazu) haben wir 2013 auf Anraten des Distributors auf das Modell „MSR Revo Ascent“ gewechselt.

Erster Einduck:
Die Schneeschuhe sind zwar deutlich lauter, vor allem bei hartem Schnee. Aber man gewöhnt sich dran und nur bei verharschtem Schnee empfinden wir es noch als lästig. Ansonsten bewähren sich die Schneeschuhe nun schon lange sehr gut auf unseren vielen Touren.
Die Traktion ist vergleichbar mit Lightning Ascent, die Konstruktion ist aber deutlich robuster.
Wir haben so gut wie keine Probleme mehr mit Stollenbildung, und wenn doch mal unter den Stiefelabsatz sich ein Klumpen sammelt, ist der mit einer kurzen Kippbewegung (schnell den gehobenen Fuß vorkippen und damit das Schneeschuh-Heck hochschleudern) während des Laufens wieder abgeschleudert. Sehr selten muss ich mit dem Stock mal dranklopfen, um den Schnee loszuwerden. Insgesamt – wie gesagt – sind Stollen kaum noch ein Thema.

Den Modellwechsel bedauern wir nicht, grundsätzlich ist die robustere Konstruktion eine Verbesserung.

Aber leider hatten wir auch mit den MSR Revo Ascent schon wieder Schäden in den vergangenen Jahren:

Zum einen ist die Bindung dieselbe wie beim Lightning Ascent, d.h. die Nieten arbeiten sich im Laufe der Zeit auch durch, vor allem wenn man häufig auf hartem Schnee unterwegs ist, der entsprechend Abrieb verursacht. Ich habe die betroffene Niete dann jeweils mit einer Schraube repariert und erst wenn auch die zweite Niete sich verabschiedete, hab ich das Ding reklamiert und bekam ein Paar Bindungen als Ersatz. Insgesamt passierte das Bei meinen beiden Schneeschuhen einmal (Winter 2016/17) und bei meiner Frau noch gar nicht. Auf den Bildern ist außerdem sichtbar, dass die Frontalzacken der Bindung auch nicht ewig halten – am in Biegerichtung absplitternden Lack ist zu erkennen, wo die Sollbruchstelle ist.

Ein weiteres „originelles“ Schadensbild ist der beginnende Rahmenbruch vorn, vermutlich ausgelöst durch viele und lange Touren im Tiefschnee, bei denen ich die Spur gelegt habe. Bei den Schneeschuhen meiner Frau, die quasi nie die Spur macht, ist das Problem nicht aufgetreten. Beim Spuren im Tiefschnee ist die Front des Schneeschuhs einerseits beim Einsinken aufwärts belastet und anschließend beim Heben des Fußes mit Zug vorwärts durch den tiefen Schnee wiederum abwärts belastet. Das zeigte sich dann so:

Und nach einer – zugegeben – krassen Tour im Februar 2017 erlebte meine Frau an beiden Schneeschuhen einen kompletten Bruch einer Strebe des unteren Rahmens – whow! Ursache war wohl der Aufstieg auf einen Paß mit einer Passage über 30° Steigung, die wir traversieren mussten auf sehr harter, schräger Unterlage. Die Schneeschuhe hatten also eine ziemlich extreme Drehbelastung auszuhalten – keine alltägliche Situation. Das Ergebnis sah dann so aus – die MSR-Materialforschung wird ihre Freude daran gehabt haben:

Und nun die gute Nachricht:
Die aktuelle Saison 2017/2018 haben wir (Mitte Dezember bis heute, 6.3.2018) Touren mit kumuliert 15500 Höhenmetern gemacht – ohne den geringsten Schaden :-)) Die Saison ist noch nicht vorbei und damit’s weiter so hält, wollen wir auf Holz klopfen – nock nock nock…

 

Update zu MSR Schneeschuhen Lightning Ascent

Seit langer Zeit habe ich nicht mehr von meinen Erfahrungen mit den Schneeschuhen berichtet, obwohl es viel zu erzählen gibt. So will ich nun endlich eine Aktualisierung schreiben:

In 2013 musste ich wieder einmal unsere MSR Lightning Ascent reklamieren, diesmal mit neuem Schadensmuster, es hatte sich die Plane der Tragefläche durchgetreten. Das Problem trat auf bei Schnee, der zur Stollenbildung neigt – die Stollen unter dem Stiefel-Absatz drückten von oben auf die Plane, die sich deswegen an der Metallstrebe durchtrat. Auf der Oberseite der Plane löste sich dadurch bald auch noch die Absatzverstärkung auf, was erst recht zu verstärkter Stollenbildung führte – ein Teufelskreis. Hier ein paar Bilder:

Das Schärfste an diesen zwei Paar Schneeschuhen war allerdings, dass die Aufhängung der Tragefläche dabei war, sich durch den Rahmen durchzuarbeiten – ich dachte, ich seh‘ nicht recht:

Nun gut – alles an PL Diffusion eingeschickt und von dort erhielt ich den Tipp, ob ich nicht mal das Modell MSR Revo Ascent probieren wolle. Dieses Modell hat statt der Plane eine Kunststoffplatte als Tragefläche. Ich ließ mich darauf ein und erhielt also im kostenlosen Austausch zwei Paar Schneeschuhe dieses Typs. Von unseren Erfahrungen mit diesem Modell berichte ich in gesonderten Beiträgen.

 

Schneeschuhe

13. März 2010 5 Kommentare

Wir benutzen seit vielen Jahren Schneeschuhe und sind begeistert von diesem Sport. Wir machen in jeder Saison 25-30 Touren, vorwiegend in den bayerischen und österreichischen Alpen. Wir folgen dabei oft den einfachen und mittelschweren Tourenvorschlägen aus der Skitouren-Literatur und machen dabei im Aufstieg oft ca. 1000 Höhenmeter in etwa 3 Stunden. Die üblichen Schneeschuh-Touren aus den spezialisierten Führern sind im allgemeinen zu kurz mit zu wenig Höhenmetern und haben für uns daher wenig Reiz.

Lesachtal, Osttirol

Im Laufe der Zeit haben wir mit zunehmender Erfahrung mehrere Schneeschuh-Modelle benutzt, über die ich in diesem Artikel berichten will.
(Einen Überblick über die aktuell angebotenen Modelle findet man übrigens hier, beim Händler meines Vertrauens.)

Historie:

Zuerst verwendeten wir von TUBBS ein Modell, das keine frei schwingende Achse hat, sondern eine Art Band, an dem die Bindung befestigt ist. Eigentlich eine stabile und günstige Lösung, die aber den Nachteil hat, dass man durch das hoch-schwingende Heck des Schneeschuhs sich Schnee an den Hintern wirft und eine nasse Hose bekommt – lästig.

Anschließend benutzten wir von TUBBS ein Modell mit frei schwingender Stahl-Achse – schon eine deutliche Verbesserung und wir haben viele Touren damit gemacht. Allerdings waren wir im anspruchsvolleren alpinen Gelände nicht so zufrieden – weder mit dem “Grip” der Harscheisen noch mit der Stand-Stabilität bei Querungen. Dazu kam das Problem, dass die Bindung am Ende der Tour kaum zu öffnen war, wenn die Riemen und Verschlüsse vereist und auch die Finger kalt sind.

Aktuell:

Seit 2004 haben wir vom Hersteller “MSR” das Modell “Lightning Ascent”, dessen Konstruktion uns sehr überzeugt hat: Der ganze Rahmen des Schneeschuhs ist als Harscheisen konstruiert und man hat einen wirklich unglaublichen “Grip”. Die frei schwingende Achse der Bindung sieht auf ersten Blick etwas anfällig aus, hat uns aber nie im Stich gelassen. Die Steighilfe hat sich bei steilen Aufstiegen auch schon oft bewährt. Dazu kommt die geniale Bindung, die das Ein- und Aussteigen sehr leicht macht, selbst wenn alles vereist ist.

Soweit so gut – eigentlich sind wir sehr zufrieden mit diesen Schneeschuhen und kennen derzeit keine gute Alternative für unseren intensiven Einsatz im alpinen Gelände.

Aber:
In den letzten Jahren haben wir – leider! – immer wieder Material-Brüche erleben müssen. Zum einen hat sich die Deckplane an der Ferse durchgetreten, verursacht durch hohen punktuellen Druck, der unvermeidbar auftritt, wenn sich Schneestollen an der Ferse bilden. Viel schlimmer aber waren die Defekte der Bindung, bei denen die Nieten zur Bodenplatte gebrochen und/oder die Metallplatte der Bindung selbst durchgebrochen war. Zuletzt ist es sogar passiert, dass am Schneeschuh-Rahmen die Aufhängung gebrochen ist, an der die Bindungsachse befestigt ist. Merke: die Achse selbst ist noch nie gebrochen!

Alle Defekte wurden bisher kostenlos ausgetauscht oder repariert und vom Händler “Bergzeit” erhielt ich für die Zeit der Reklamation kostenlos ein Paar desselben Schneeschuh-Typs geliehen.

Was mir zu denken gibt ist die Tatsache, dass wir bisher noch Glück hatten mit diesen Defekten, weil sie immer auftraten kurz bevor wir am Ende der Tour waren. Dadurch war es bisher nur (na ja…) nötig, sich jeweils für ca. 45 Minuten zu Fuß durch den Schnee zu kämpfen. Ich mag gar nicht daran denken, wenn ein solcher Bruch der Bindung in der Einsamkeit des Tourengeländes auftritt – meines Erachtens kann daraus ein Fall für die Bergrettung werden!

Fazit:

Der “Lightning Ascent” ist nach wie vor das beste Modell für unsere Touren, aber mein Vertrauen in das Material ist stark erschüttert und ich muss mir leider angewöhnen, die Schneeschuhe vor bzw. nach jeder Tour auf Anzeichen technischer Mängel zu überprüfen, um einen Ausfall in der Einsamkeit zu vermeiden – sehr ärgerlich! Ich hoffe sehr, dass der Hersteller sich entschließt, die an sich sehr gute Konstruktion im Hinblick auf größere Robustheit zu überarbeiten.

Zurück aus dem Allgäu

Nach 5 Tagen im Allgau sind wir wieder zu Hause. Wir waren in Hinang bei Sonthofen untergekommen und haben von dort aus jeden Tag eine Schneeschuhtour unternommen. Herrliches Wetter, sofern wir über die Nebeldecke kamen – das war an den ersten Tagen fast nicht möglich… Ist aber wirklich eine tolle Gegend mit unendlich vielen Möglichkeiten für Schneeschuh-Wanderungen.

Unsere Touren:

  • Wertacher Hörnle
  • Sonnenköpfe (oberhalb Hinang)
  • Heidenkopf und Girenkopf von Balderschwang aus
  • Willersalpe und weiter zum Zirleseck (von Hinterstein aus)
  • Zur Schwarzwasserhütte und auf den Hehlekopf im Kleinwalsertal
  • Grosser Ochsenkopf von Gunzesried aus
2010-02 Allgäu anzeigen

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